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nach einem telefonat mit einer lieben alten freundin, geht mir ein gedanke nicht mehr aus dem kopf:

sie fährt morgen mit ihrem partner einen grabstein abholen, der bei einer tante lagert, um ihn beim steinmetz umgravieren zu lassen, da die mutter meiner freundin vor 6 wochen nach schwerer krankheit verstarb und 3 monate davor ihr vater.

alleine der gedanke, eine "besorgungstour in sachen grabstein meiner eltern" hat mich so nachdenklich gestimmt.
aber das schrecklichste war, dass die beiden partner über diese fahrt, kein wort verloren haben,nicht einander auf eine "fahrt in den tod geliebter menschen" eingestimmt haben, nicht sich mut gemacht haben!

es ist für mich nicht begreifbar, dass paare nicht miteinander reden, also nicht endlose stories, wie im büro der kaffee gebraut wird und die buchhaltung wieder nicht gestimmt hat, dass sind kleine infos, nichts weiter, bedeutungslos, nein wesentliche dinge, wie das leben und der tod und so viele tausend themen mehr.

danke, dass es noch menschen gibt die das tun!
danke, dass es noch menschen gibt die herz haben!
creature meinte am 11. Mär, 23:08:
ich glaub der tod in der eigenen familie geht doch sehr nahe und zeigt das es einen einmal genauso gehen wird, da können viele schwer darüber sprechen.... 
walküre meinte am 11. Mär, 23:16:
einmal abgesehen von der sehr traurig stimmenden zwischenmenschlichen komponente - das problem ist für mich in der tatsache begründet, dass wir in unserer mitteleuropäischen gesellschaft keine sterbekultur mehr besitzen; alles, was mit alter, krankheit und tod zusammenhängt, wird vehement verdrängt, doch genau dadurch nehmen wir uns selbst die chance, das leben in all seinen facetten wahrzunehmen und daraus zu lernen, wie unendlich kostbar und unwiederbringlich jeder einzelne augenblick ist ... 
peziso antwortete am 11. Mär, 23:28:
aber wir können doch nicht wegsehen!
es war doch ein geliebter mensch, sicher die realität zu akzeptieren ist sehr schwer, aber dieser mensch hat solange mit uns gelebt, da kann man doch nicht einfach die augen abwenden und zur tagesordnung übergehen, ist es wirklich schon so weit mit der menschheit?

in den sogenannten primitiven kulturen, wird das alter geehrt, der tod geehrt und "wir" bezeichnen uns als kultiviert ???? 
creature antwortete am 11. Mär, 23:39:
walküre, sehr gut hast du das ausgedrückt, der unwiederbringliche augenblick... 
antejo antwortete am 12. Mär, 09:20:
gerade, wenn
ein geliebter mensch stirbt, verdrängt man gerne. denn so ist es nicht wahr. in gedanken zumindest. als mein großvater starb, nach langem leiden wollte ich es auch nicht wahr haben. obwohl das wissen da war, es war für ihn die erlösung. und in unserer familie wurde auch nichts darüber gesagt. nicht darüber gesprochen. jeder hat seinen schmerz für sich verarbeitet. erst heute, 12 jahre später sind sie fähig miteinander über sein leben und seinen tod zu sprechen. und so traurig es klingt, lieber pezi, vielleicht braucht deine freundin noch zeit darüber zu sprechen. obwohl gerade das sprechen darüber, den schmerz lindern würde. 
walküre meinte am 12. Mär, 09:33:
im grunde genommen stirbt doch "nur" die körperliche hülle eines menschen ... was nach der trauerphase weiterlebt, sind erinnerungen, die wir liebevoll im herzen aufbewahren und die uns niemand mehr nehmen kann ... 
creature antwortete am 12. Mär, 10:49:
ich nenn es meinen raumanzug den ich hab um mit den bedingungen auf diesem planeten umgehen zu können, eines tages ist er eben verschlissen und womöglich bekommt man einen neuen.... 
 

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