wer kennt das nicht, immer wenn man zeit hätte, hat diese der friseur nicht und am wochenende haben die kerle meist nicht geöffnet.
daher gibts 2 möglichkeiten.
1.) die topfmethode (bitte jemand vertrauenswürdigen zum schneiden aussuchen, sonst könnte es unangenehm werden)
2.) dir friseure feiern, wie sie fallen
ich hatte mich, in ermangelung des topfes für 2 entschieden, nur war ich gerade in zürich.
ein kollege, dem ich von meinem haartechnischen vorhaben erzählte, meinte nur, geh mal in die altstadt, zum rindermarkt, da wäre ein echtes "original"
also los, ab in den abendstau richtung züri city, rein ins urania parkhaus und losgelatscht.
wer züri kennt, weiss, dass es von haarstylisten in der altstadt nur so wimmelt, mit schrillen shops, schrillen frisuren , schrillen mitarbeitern oder einer kombi aus den genannten komponenten.
aber tapfer, liess ich alle links liegen, wollte ich doch zum angeratenen.
kaum um die ecke gebogen, sah ich 2 typen schwatzend und gestikulierend vor einer kleinen auslage stehen, einer auf einen besen gestützt.
kurzer rundblick, im schaufenster eine alte e-gitarre , fotoalben und krimskrams, erst der 2te blick durch die geöffnete tür in den laden, bestätigte meinen verdacht, das ich richtig bin, denn friseursalon ähnliche marterstühle und waschbecken waren vorhanden.
der "meister" (der auf dem besen) war noch am plaudern, als ich eintrat und erst mal gar nix rausbrachte, denn das kleine geschäft war ,rein ausrüstungstechnisch, auf dem stand von 1950, vom laufenden kleinen fernseher und dem flipper hinten mal abgesehen.
die wand , wo sich normalerweise spiegel befinden (es wären hier auch welche, aber..) war übersät mit aufklebern, bildern, fotos, zeitungsausschnitten und dgl, nur kleine "sichtfenster" waren noch frei.
ich gebe nebenbei zu erwähnen, dass der meister natürlich züricher schweizerdeutsch gesprochen hat, da ich aber, als "anfänger" in diesem dialekt, es nicht so wiedergeben könnte, bleibe ich beim hochdeutsch. (hab ich auch nicht immer 100%ig alles verstanden)
es fing an, dass er mal gemault hat das a.) der eigentliche kunde nicht gekommen ist, dass b.) ich da bin und das arbeit heisst , c.) das eigentlich alles nervig ist und d.) dass er sich vom balkon stürzen wollte (ps geschäft ebenerdig)
also wurde ich auf einen sessel gesetzt und mal mit dem unvermeidlichen umhang versehen. (schon während dieser aktion kamen dauernd leute zum hallo sagen rein oder blieben draussen stehen zum schauen)
bei der befragung, ja wie hätten wirs denn gerne sag ich normalerweise angenehm kurz , etwas klassisch, sonst nach gutdünken, hier war es etwas schwieriger, da der meister eine genaue angabe wünschte, da er heute zu faul wäre seine kreativität spielen zu lassen.
glücklicherweise kam gerade ein stammkunde rein (grüssen, nona) der hatte , was ich wollte (also frisurmässig gesehen)
also gings los, gewaschen wurde nicht, die sprühflasche zum befeuchten kam ins spiel, die ersten schnitte wurden gemacht.
plötzlich legt er sein "werkzeug" weg und sagt wollen sie auch ein bier (auuuuch ?), sag ich jo gerne ein kleines,.. schlurft er zum eiskasten und kommt mit 2 flaschen zurück und zisch , proscht genehmigen wir uns mal ein schlücksche.
(zugegebenermassen wurde ich etwas nervös, falls mal ein rasiermesser eingesetzt werden würde, aber was solls...)
so gehts dahin, mit dauernden hallo da hoi hier und chudde abig dort.
dazwischen wieder ein guter zug aus der pulle.
dennoch fällt mir immer mehr auf (vor allem bei "kritischeren" stellen, dass er sein handwerk wohl versteht, und wie, denn so schnurrig und verschroben kann man nur sein, wenn mans wirkl kann)
daziwischen zeigt er mir die fotos von den enkeln, erkundigt sich was ich denn so tue (langsam taut er auf) und ich habe alle mühe meinen beruf zu erklären, gelungen ists mir eh nicht.
nach ca 40 min war es leider vorbei, denn ich habe mich immer mehr amüsiert und er ist wirkl nicht nur ein original sondern auch eine extrem gute seele.
dann der übliche 2 spiegelview und die frage, ob man zufrieden war. klar war ich das, denn der schnitt war ok und die unterhaltung 1a.
plötzlich streckt er mir die hand hin und sagt hallo du ich bin der frankie, wer bist denn du, weil erst wenn der kunde zufrieden war sollte man per du sein, da sonst das sie einfach besser sei.
bei der frage nach dem preis,hielt er kurz rücksprache mit einem portrait an der wand und verlangte dann 35 franken (also pappenstiel) , denn ich falle mit meinem alter nicht in den rentenrabatt.
noch ein ade und ein händedruck , dann bin ich dahin, aber den besuch vergesse ich nie und mir geht es wie diesem blogger ich bin sicher wieder dort zu beer and cut.
thx frankie b :)
Franz Bänninger
Coiffure Frankie B.
Rindermarkt 3
8001 Zürich Kreis 1 (Rathaus)
+ 41 44 252 38 01
daher gibts 2 möglichkeiten.
1.) die topfmethode (bitte jemand vertrauenswürdigen zum schneiden aussuchen, sonst könnte es unangenehm werden)
2.) dir friseure feiern, wie sie fallen
ich hatte mich, in ermangelung des topfes für 2 entschieden, nur war ich gerade in zürich.
ein kollege, dem ich von meinem haartechnischen vorhaben erzählte, meinte nur, geh mal in die altstadt, zum rindermarkt, da wäre ein echtes "original"
also los, ab in den abendstau richtung züri city, rein ins urania parkhaus und losgelatscht.
wer züri kennt, weiss, dass es von haarstylisten in der altstadt nur so wimmelt, mit schrillen shops, schrillen frisuren , schrillen mitarbeitern oder einer kombi aus den genannten komponenten.
aber tapfer, liess ich alle links liegen, wollte ich doch zum angeratenen.
kaum um die ecke gebogen, sah ich 2 typen schwatzend und gestikulierend vor einer kleinen auslage stehen, einer auf einen besen gestützt.
kurzer rundblick, im schaufenster eine alte e-gitarre , fotoalben und krimskrams, erst der 2te blick durch die geöffnete tür in den laden, bestätigte meinen verdacht, das ich richtig bin, denn friseursalon ähnliche marterstühle und waschbecken waren vorhanden.
der "meister" (der auf dem besen) war noch am plaudern, als ich eintrat und erst mal gar nix rausbrachte, denn das kleine geschäft war ,rein ausrüstungstechnisch, auf dem stand von 1950, vom laufenden kleinen fernseher und dem flipper hinten mal abgesehen.
die wand , wo sich normalerweise spiegel befinden (es wären hier auch welche, aber..) war übersät mit aufklebern, bildern, fotos, zeitungsausschnitten und dgl, nur kleine "sichtfenster" waren noch frei.
ich gebe nebenbei zu erwähnen, dass der meister natürlich züricher schweizerdeutsch gesprochen hat, da ich aber, als "anfänger" in diesem dialekt, es nicht so wiedergeben könnte, bleibe ich beim hochdeutsch. (hab ich auch nicht immer 100%ig alles verstanden)
es fing an, dass er mal gemault hat das a.) der eigentliche kunde nicht gekommen ist, dass b.) ich da bin und das arbeit heisst , c.) das eigentlich alles nervig ist und d.) dass er sich vom balkon stürzen wollte (ps geschäft ebenerdig)
also wurde ich auf einen sessel gesetzt und mal mit dem unvermeidlichen umhang versehen. (schon während dieser aktion kamen dauernd leute zum hallo sagen rein oder blieben draussen stehen zum schauen)
bei der befragung, ja wie hätten wirs denn gerne sag ich normalerweise angenehm kurz , etwas klassisch, sonst nach gutdünken, hier war es etwas schwieriger, da der meister eine genaue angabe wünschte, da er heute zu faul wäre seine kreativität spielen zu lassen.
glücklicherweise kam gerade ein stammkunde rein (grüssen, nona) der hatte , was ich wollte (also frisurmässig gesehen)
also gings los, gewaschen wurde nicht, die sprühflasche zum befeuchten kam ins spiel, die ersten schnitte wurden gemacht.
plötzlich legt er sein "werkzeug" weg und sagt wollen sie auch ein bier (auuuuch ?), sag ich jo gerne ein kleines,.. schlurft er zum eiskasten und kommt mit 2 flaschen zurück und zisch , proscht genehmigen wir uns mal ein schlücksche.
(zugegebenermassen wurde ich etwas nervös, falls mal ein rasiermesser eingesetzt werden würde, aber was solls...)
so gehts dahin, mit dauernden hallo da hoi hier und chudde abig dort.
dazwischen wieder ein guter zug aus der pulle.
dennoch fällt mir immer mehr auf (vor allem bei "kritischeren" stellen, dass er sein handwerk wohl versteht, und wie, denn so schnurrig und verschroben kann man nur sein, wenn mans wirkl kann)
daziwischen zeigt er mir die fotos von den enkeln, erkundigt sich was ich denn so tue (langsam taut er auf) und ich habe alle mühe meinen beruf zu erklären, gelungen ists mir eh nicht.
nach ca 40 min war es leider vorbei, denn ich habe mich immer mehr amüsiert und er ist wirkl nicht nur ein original sondern auch eine extrem gute seele.
dann der übliche 2 spiegelview und die frage, ob man zufrieden war. klar war ich das, denn der schnitt war ok und die unterhaltung 1a.
plötzlich streckt er mir die hand hin und sagt hallo du ich bin der frankie, wer bist denn du, weil erst wenn der kunde zufrieden war sollte man per du sein, da sonst das sie einfach besser sei.
bei der frage nach dem preis,hielt er kurz rücksprache mit einem portrait an der wand und verlangte dann 35 franken (also pappenstiel) , denn ich falle mit meinem alter nicht in den rentenrabatt.
noch ein ade und ein händedruck , dann bin ich dahin, aber den besuch vergesse ich nie und mir geht es wie diesem blogger ich bin sicher wieder dort zu beer and cut.
thx frankie b :)
Franz Bänninger
Coiffure Frankie B.
Rindermarkt 3
8001 Zürich Kreis 1 (Rathaus)
+ 41 44 252 38 01
peziso - am Mittwoch, 3. September 2008, 10:32
tilak meinte am 4. Sep, 09:08:
@pezi
meinst du wirklich, dass ich deshalb nach Zürich fliegen sollte ? :)
peziso meinte am 4. Sep, 11:45:
naja, ich muss ehrlich sagen, als dame, solltest du diese erfahrung einfach auslassen, bei der herrenfrisur ist nix verhackt. ich stell mir grad schaudernd vor, wenn der etwas illuminert mit der schere bei dir wütet.
tilak antwortete am 4. Sep, 11:47:
ich darf gar nicht dran denken ! *schauder*
peziso antwortete am 4. Sep, 12:39:
ich gebe zu anfangs war ich stark versucht, wie viele andere kurz reinzugaffen und dann zu einem "normalen" haarbändiger abzuwandern, aber dann hab ich mir gedacht, dass die grabsteininschrift "von besoffenen friseur mit schere erstochen" sicher was witziges hat... :)
walküre antwortete am 4. Sep, 19:13:
Gehts eh noch ???
(Ich mein die Idee mit der Grabinschrift)Der Friseur selber klingt allerdings witzig !